Marrubium sive Prassium

Marrubium sive Prassium.
Marrubium sive Prassium.

[701] Marrubium sive Prassium.

Marrubium, Dod.

Marrubium album, J.B. Raji Hist.

[701] Prassium album officinar.

Prassium, Ang.

Marrubium album vulgare, C.B. Pit. Tpournef.

Marrubium album odorum, Ad.

ftantzösisch, Marrube blanc.

teutsch, Andorn, weisser Andorn, Berghopfen.

Ist ein Kraut, welches einen Hauffen etwan eines Schuhes hohe Stengel treibet, die sind viereckigt, mit Wolle bedecket, innewendig hol, und ästig. Die Blätter stehen einander gegen über, sind rauch und wollicht, weißlicht, wolriechend, von scharffen, bitteren Geschmack. Seine Blüten sind klein und weiß, stehen staffelweise und gleichsam als wie Ringe um und in die Länge an dem Stengel hinan. Eine iedwede dererselben ist ein Röhrlein, welches oben in zwey Leffzen oder labia zerspaltet ist, und in einem Kelche stehet, der wollicht, iedoch rauh und weißlicht ist. Wann die Blüte vergangen ist, so folgen darauf vier länglichte Samen. Seine Wurtzel ist zaserig und schwartz: das gantze Kraut giebt einen würtzhaftigen, scharffen und lieblichen Geruch von sich. Es wächst an ungebauten Orten: führet viel Sal essentiale und Oel.

Es zertreibet, reiniget, eröffnet, dient zur Verstopfung der Leber, Miltz und Gebährmutter, zur Schwindsucht, und Engbrüstigkeit, befördert die Geburt und Nachgeburt, widerstehet dem Gift.

Marrubium soll, dem Vorgeben nach, von dem hebräischen Worte Marrob, welches einen bitteren Saft bedeutet, kommen. Andere leiten es von dem lateinischen Worte marcidum, welck, her, dieweil die Blätter an dem Andorn runtzlicht und weißlicht, und gleichsam welck aussehen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 701-702.
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