Aparine sive Asperugo

[69] Aparine sive Asperugo.

Aparine, Brunf. Trag.

Aparine vulgaris. C.B.

Aparine aspera. Thal.

Omphalocarpon, Philanthropon. Plin.

frantzösisch, Grateron und Reble.

teutsch, Klebkraut.

Dieses Kraut wird vier bis fünff Schuhe hoch, treibet einen Hauffen schwacher und dünner, viereckigter, geschmeidiger Stengel, die sich an die Hecken oder nebenstehende Gewächse anhencken, und rauh anzufühlen, im übrigen grün sind. Die Blätter sind klein, länglicht und schmal, grün und sehen dem Kraute der Färberröthe gleich, stehen in Form der Sterne um die Knoten an den Stengeln, und sind voll kleiner etwas spitziger Stacheln, damit sie sich an die Kleider der vorbeygehenden anhengen. Die Blüten sind sehr klein, weiß, und iedwede in vier Theil zertheilet. Wann dieselbigen vergangen und abgefallen, folget eine kleine dürre Frucht, die enthält zwey schier kugelrunde Samen, welche an einander hangen, und gegen die Mitten zu ein wenig ausgeschweiffet sind, mit einer dürren, schwartzen, und mit weissen Saft angefüllten Schale oder Haut überzogen. Die Wurtzel ist klein, wächst an den Hecken,[69] am Wege, und auf dem Felde. Es hat trefflich viel Saltz und Oel, nicht allzuviel Feuchtigkeit bey sich.

Es führet ab, zertheilet und machet schwitzen, widerstehet dem Gift, innerlich wird es wider die Pocken und bösen Fieber gebraucht.

Asperago heist es, weil es rauhe anzufühlen ist.

Omphalocarpum, weil es seine Früchte etlichermassen einem Nabel vergleichet, welcher auf Griegisch ὀμφα λὸς genennet wird.

Philanthropon kommt von φιλέω, amo, ich liebe und ἄνϑροπος, ein Mensch, weil es sich so gerne an die Kleider der Leute anzuhangen pflegt,

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 69-70.
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