[41.]

[100] Eyn glock on klüpfel / gibt nit thon

Ob dar jnn hangt eyn fuchßschwantz schon

Dar vmb loß red für oren gon


41. Nit achten vff all red

Nit achten vff all red.

Wer by der weltt vß kumen will

Der můß yetz lyden kumbers vil

Vnd sehen vil / vor syner tür

Vnd hören / das er gern entbür

Dar vmb jnn grossem lob die ston

Die sich der welt hant ab gethon

Vnd synd durch gangen berg vnd tal

Das sie die welt nit brächt zů fal[101]

Vnd sie villicht verschuldten sich

Doch loßt die welt sie nit on stich

Wie wol sie nit verdienen kan

Das sie solch lüt sol by jr han

Wer recht zů tůn den willen hett

Der acht nit / was eyn yeder redt

Sunder blyb vff sym fürnem stiff

Ker sich nit an der narren pfiff

Hetten propheten vnd wissagen

Sich an noch red by jren tagen

Kert / vnd die wyßheyt nit geseit

Es wer jn yetz langst worden leit

Es lebt vff erden gantz keyn man

Der recht tůn yedem narren kan

Wer yederman künd dienen recht

Der müst syn gar eyn gůter knecht

Vnd früg vor tag dar zů vff ston

Vnd seltten wider schloffen gan

Der můß mäl han / vil me dann vil

Wer yedems mul verstopffen wil

Dann es stat nit jn vnserm gwalt

Was yeder narr red / klaff / ob kalt

Die welt můß triben das sie kan

Sie hatß vor manchem me getan

Ein gouch singt guckguck dick vnd lang

Wie yeder vogel syn gesang


Quelle:
Sebastian Brant: Das Narrenschiff, Basel 1494, S. 100-102.
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