[274] Da kommt der Hans auf seinem Schlitten
Vergnügt den Berg herabgeritten.
Grad geht der Küster da vorbei
Und friert und denkt sich allerlei.
[274] Schwupp! hat der Schlitten ihn gefaßt,
Warum hat er nicht aufgepaßt?!
Ein Jäger raucht und geht nach Haus;
Der Schlitten kommt in vollem Saus.
[275]
Schau, schau! Den Hund, den hat's bereits.
Der Jäger spränge gern abseits;
Jedoch der Schlitten faßt ihn schon,
Die Tabakspfeife fliegt davon.
[276]
Nun kommt trotz Ach- und Wehgeschrei
Die Botenfrau auch an die Reih'.
So saust man unaufhörlich fort,
Bis zu dem steilen Abhang dort.
[277] Ein jeder fliegt von seinem Sitze;
Der Schuß geht los und durch die Mütze.
Hier steckt ein jeder tief im Schnee
Und reckt die Beine in die Höh'.
[278]
Doch gleich hat man sich aufgerafft
Und prügelt sich mit aller Kraft.
Zum Schluß geht man voll Schmerz beiseit;
Das macht die Unvorsichtigkeit.
[279]
Buchempfehlung
Schnitzlers erster Roman galt seinen Zeitgenossen als skandalöse Indiskretion über das Wiener Gesellschaftsleben. Die Geschichte des Baron Georg von Wergenthin und der aus kleinbürgerlichem Milieu stammenden Anna Rosner zeichnet ein differenziertes, beziehungsreich gespiegeltes Bild der Belle Époque. Der Weg ins Freie ist einerseits Georgs zielloser Wunsch nach Freiheit von Verantwortung gegenüber Anna und andererseits die Frage des gesellschaftlichen Aufbruchs in das 20. Jahrhundert.
286 Seiten, 12.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro