CXLVII
DER TOD DER ARMEN

[181] Es ist der Tod der tröstet und belebt ·

In dem wir einzig ziel und hoffen sehn ·

Er gibt den trank der uns berauscht erhebt

Und mut bis zu dem abend hinzugehn.


Er ist beim schnee beim sturm beim regenpralle

Am düstren himmelsrand ein dämmertag ·

Er ist die weitberühmte gästehalle

Wo jeder sitzen speisen trinken mag.


Er ist der engel mit magnetnem finger ·

Der wonneträume und des schlafes bringer ·

Damit er armer menschen lager glätte.


Er ist der götter ruhm das kornverlies

Des bettlers schatz und alte heimatstätte

Das thor zum unbekannten paradies.

Quelle:
George, Stefan: Baudelaire. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 13/14, Berlin 1930, S. 181-182.
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