Aequator

[80] Aequator. 1. Geographischer Aequator heißt der von den beiden Polen der Erde gleich entfernte Kreis, nach dem eine im Erdmittelpunkt zur Achse senkrechte Ebene die Oberfläche schneidet. Es ist der größte Parallelkreis; seine Länge beträgt 15 ( 360 = 5400 geograph. Meilen oder 40076,46 km. Er bildet den Grundkreis für die geographische Ortsbestimmung nach Länge und Breite. 2. Astronomischer Aequator, der größte Kreis am Himmel, der[80] von den Himmelspolen gleiche Entfernung hat, der Grundkreis der einen der drei astronomischen Ortsbestimmungen durch sphärische Koordinaten. Die auf den Himmelsäquator bezogenen Koordinaten heißen Deklination und Rektaszension. 3. Magnetischer Aequator der Erde ist die Isokline O Grad, d.h. die Verbindungslinie derjenigen Erdorte, an denen die Inklinationsnadel horizontal gerichtet ist (s. Magnetismus); er verläuft annähernd entlang dem geographischen Aequator mit größter Ausbiegung nach Nord im Gebiete von Afrika und dem Indischen Ozean, mit größter nach Süd im Gebiet von Südamerika und dem Atlantischen Ozean. 4. Magnetischer Aequator eines Erdorts ist die ungefähr ostwestlich gerichtete Vertikalebene, die zur Richtung des magnetischen Meridians (Richtung der Deklinationsnadel) senkrecht fleht. 5. Magnetischer Aequator eines Magnets ist diejenige Niveaufläche senkrecht zur Richtung der Kraftlinien, deren Punkte den Potentialwert 0 haben (s. Potential).

Aug. Schmidt.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 80-81.
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