Ausglühen

[399] Ausglühen, das Erhitzen bis zur dunkeln Rotglut und darauffolgendes langsames Erkalten von Metallen, um die durch die vorangegangene Bearbeitung entstandene Sprödigkeit zu beseitigen.

Um die Oxydation bei Zutritt der Luft zu verhüten, erfolgt das Ausglühen in Muffeln (Gold und Silber beim Münzen), in Töpfen (Draht), oder in besonders konstruierten Oefen mit ruhender Flamme (größere Bleche). Insbesondere werden geschmiedete Gegenstände aus Eisen, die weich bleiben sollen, aber durch Schmieden allmählich hart geworden sind, ausgeglüht. So wird z.B. der Eisendraht ausgeglüht, damit er leicht biegsam werde, ohne zu brechen. Auch durch Hämmern bearbeitetes Kupfer wird spröde und muß durch Ausglühen wieder geschmeidig gemacht werden; es gilt dies besonders von den sogenannten getriebenen Arbeiten.

Ful. Hoch.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 399.
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