Breccien

[253] Breccien oder Trümmergesteine, aus verschiedenen Stücken zusammengesetzte Gesteine, bei welchen das einzelne Stück eine eckige, kantige, nicht runde oder abgerollte Form, sondern Bruchstückform hat.

Die Breccien sind meist Schichtgesteine und aus der Zertrümmerung von andern Gesteinen entstanden. Häufig läßt sich aber eine Schichtung nicht mehr erkennen. Die durch Pressung und Gebirgsstörungen entstandenen sogenannten Reibungsbreccien zwischen zwei sich verschiebenden Gebirgsstrecken sind nicht geschichtet. Sie treten gangartig auf, bestehen aus zertrümmertem Nebengestein und sind häufig nachträglich durch Kalk oder Kieselsäure oder auch Rot- und Brauneisenerz verbunden. Vielfach sind die einzelnen Bruchstücke durch ein später zugeführtes Bindemittel (Minerallösungen von Kieselsäure, Kalkspat u.s.w.) verkittet, und dadurch entstehen seite Gesteine. Nach der ursprünglichen Natur der einzelnen Bruchstücke unterscheidet man Granit-, Gneis-, Porphyr-, Diabas-, Basalt-, Kalk-, Marmor-, Knochen-, Quarz-, Muschel- u.s.w. Breccie. Es können auch mehrere Gesteinsarten zu gleicher Zeit an der Zusammensetzung einer Breccie beteiligt sein. Die Größe der einzelnen Bruchstücke ist keiner Regel unterworfen. Die festen verkitteten Breccien nehmen dann, wenn sie aus einem ziemlich einheitlichen Material, sowohl hinsichtlich der Bruchstücke als auch des Bindemittels, bestehen, oft eine schöne Politur an und können zu edleren Bauzwecken verwendet werden (Kalkbreccien, Marmorbreccien). – Als Breccia verde d'Egitto wurde in Rom eine aus Bruchstücken von Granit, Porphyr und Diorit mit feinkörnigem Bindemittel, aus Koffeyr in Oberägypten flammend, zu Säulen und Vasen verwendet.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 253.
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