Bremsberge

[256] Bremsberge, mit Gleisen versehene schiefe Ebenen, auf denen zwei an ein, um ein oder mehrere Scheiben geführtes, Seil gekuppelte Wagenreihen in der Weise abwechselnd hinausgezogen und herabgelassen werden, daß die bergabfahrenden vollen Wagen die leeren hinaufziehen, wobei die Geschwindigkeit durch eine an der Seilscheibe befindliche Bremse geregelt wird (vgl. Bremsbergförderung).

Als Seile kommen gewöhnlich Drahtseile zur Verwendung. Diese Anordnung wird zur Bodenbeförderung benutzt, wenn der Ort der Bodengewinnung sehr hoch liegt, so daß die Anlage von gewöhnlichen Förderbahnen, ohne große Umwege, durch zu starkes Gefälle unmöglich wird. Unpraktisch wird eine solche Anlage, wenn die Schienen häufig verschoben werden müssen, da dies auch einen Umbau der Seilführung bedingt. – Sollen umgekehrt auf einer solchen schiefen Ebene Erdmassen hinausbefördert werden, so tritt die Notwendigkeit der Anwendung einer Kraftmaschine hinzu, welche die vollen Wagen hinauszuziehen imstande ist, während die gleichzeitig leer hinabgehenden nur einen Teil des zu fördernden Gewichtes ausgleichen.[256]


Literatur: Zeitschr. des Arch.- u. Ingen.-Vereins zu Hannover 1870, S. 64; Handbuch der Ingen.-Wiss., Leipzig 1897, Bd. 1, 2. Abt., 3. Kap., S.90; Henz, Anleitung zum Erdbau, 3. Aufl., Berlin 1874, S. 178.

L. von Willmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 256-257.
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