Drehungsvermögen [1]

[97] Drehungsvermögen, magnetisches, ist die Fähigkeit durchsichtiger Stoffe, im magnetischen Felde die Ebene des polarisierten Lichtes, dessen Strahlen parallel den Kraftlinien verlaufen, zu drehen.

Die Größe des Drehungswinkels ist proportional der Intensität des Magnetfeldes und der Länge der durchstrahlten Schicht. Der Sinn der Drehung stimmt für weitaus die meisten Substanzen mit der Richtung des magnetisierenden Stromes überein. Die Stärke der Drehung hängt von der Natur der Stoffe ab; sie ist am größten in den stark magnetisierbaren Substanzen, wie Eisen, Kobalt, Nickel. Die Beziehung zwischen der Größe der Drehung und der chemischen Natur der Substanz ist eingehend von Perkin [1] untersucht. Ueber spezifische und Molekularrotation s. Atomrotation.


Literatur: [1] Perkin, W.H., Journal of chem. Soc, seit 1884; Ostwald, Lehrbuch der allgem. Chemie, 2. Aufl., Bd. 1, Leipzig 1891; Nernst, Theoret. Chemie, 4. Aufl., Stuttgart 1903; Riecke, Lehrbuch der Experimentalphysik, 2. Aufl., Bd. 2, Leipzig 1902.

F. Krüger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 97.
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