Exzenterstangen

[525] Exzenterstangen übertragen die Bewegung von einem Exzenter auf eine gerade geführte Schieberstange, einen schwingenden Hebel oder dergl.

Runde Stangen erhalten die Stärke d = b am Exzenter (s.d.) und verjüngen sich zum Bolzenauge hin auf 3/4d. Flache Stangen behalten die Dicke 0,5b bis 0,6b über die ganze Länge bei und verjüngen sich in der Höhe von 0,3 D oder 2b auf 1b. Die Zug- und Druckspannungen in der Stange und dem Bolzenauge sollen unter 300 kg/qcm bleiben. Auf Zerknicken berechnet man die Stange mit 40facher Sicherheit aus der Formel 20QL2 = J, wobei Q in Tonnen die Kraft, L in Metern die Länge von Mitte Auge bis Mitte Exzenter bedeutet und J in cm4 das kleinere Trägheitsmoment des Querschnittes in der Mitte der Stange. Mit Rücksicht auf das Reibungsmoment des Exzenters ist die Verbindung zwischen Stange und Bügel, wenn beide nicht zusammengeschmiedet sind, durch Verschraubung mit Dübelzapfen (vgl. die obenstehende Figur) oder durch Querkeil (wie an Kreuzköpfen) oder durch mehrere Querschrauben an dem eingebetteten Blauende einer flachen Stange als Spannungsverbindung zu bewirken. An dem Gelenkbolzen des andern Endes kommt der Flächendruck bis auf 30–40 kg/qcm, bei einem Längenverhältnis des Bolzens zwischen 1,5 und 2.

Lindner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 525.
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