Federaufhängung

[654] Federaufhängung, (Federgehänge) der Eisenbahnfahrzeuge, Verbindung der Tragfedern mit den Achslagern einerseits und dem Fahrzeugrahmen anderseits, weist bei Lokomotiven und Wagen einige grundsätzliche Verschiedenheiten auf.

Bei den ersteren stützt sich die Feder a in ihrer Mitte mit dem Federbunde b (s. Tragfedern der Eisenbahnfahrzeuge) auf die Federstütze S (Fig. 1), die nach unten bis auf den Lagerkasten reicht, und an ihren Enden auf die Federgehänge g g, die unten mit Bolzen drehbar am Rahmen befestigt sind, so daß. jeder auf den Federbund ausgeübte Druck von der Feder abgeschwächt auf Rahmen und Kessel übertragen wird. Um die Federwirkung zu erhöhen sowie den Lokomotiven einen ruhigen Lauf zu sichern, werden oft die gegeneinander gekehrten Gehänge der benachbarten Federn durch einen Balancier verbunden. Bei den Eisenbahnwagen ruht der Federbund b (Fig. 2) unmittelbar auf dem Lageroberkasten; bei den Güterwagen, seltener bei Personenwagen, hat die oberste Federlage an jedem Ende ein Auge von 30 mm Durchmesser, das von einem doppelten Federgehänge h umfaßt wird, das anderseits mit den im Wagenuntergestelle befestigten Federböcken k verbunden ist. Bei den Personenwagen sind die Federböcke durch Schraubengelenke ersetzt, so daß mit Hilfe[654] der Schraubenmutter m (Fig. 3) allen Federn die gleiche Spannung gegeben werden kann. Um die Stöße während der Fahrt nach Möglichkeit zu mildern, ist nicht selten in die Federung eine zweite Abfederung eingeschaltet (Fig. 4); der Federbock ist seitlich an den Längsträger angeschraubt; der Federbolzen k geht durch eine Hülfe h, die in zwei Zapfen drehbar ist; über den Bolzen ist die in der Buchte b liegende Schneckenfeder d geschoben.


Literatur: Heusinger, Handbuch für spezielle Eisenbahntechnik, Bd. 2 und 3, Leipzig 1874 und 1882; Meyer, Grundzüge des Eisenbahnmaschinenbaus, Bd. 1 und 2, Berlin 1883 und 1884; Organ f. die Fortschritte des Eisenbahnwesens 1881, 1887 und 1891; Brosius und Koch, Der äußere Eisenbahnbetrieb, Bd. 2, Wiesbaden 1893.

Birk.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 3., Fig. 4.
Fig. 3., Fig. 4.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 654-655.
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