Katalyse

[404] Katalyse, Beschleunigung oder Verzögerung einer chemischen Reaktion durch Stoffe, die sich am Ende der Reaktion unverändert vorfinden, so daß sie entweder nur durch Kontakt oder durch intermediäre Bildung von Zwischenprodukten wirken.

So erfolgt die Zuckerinversion mit merklicher Geschwindigkeit nur bei Gegenwart einer Säure, deren Menge jedoch während der Reaktion unverändert bleibt. Dergleichen Wirkungen schrieb Berzelius einer besonderen Kraft zu, welche er als katalytische Kraft bezeichnete, während Mitscherlich den Vorgang geradezu Zersetzung durch Kontakt nennt. Ebensowenig wie für die Kontaktwirkungen überhaupt konnte für die Katalyse im besonderen bis jetzt eine befriedigende Erklärung gefunden werden, jedoch haben die Forschungen in neuester Zeit über die Gesetzmäßigkeit der katalytischen Wirkungen wertvolle positive Resultate ergeben [1]. – Vgl. a. Autokatalyse.


Literatur: [1] Arrhenius, in Zeitschr. f. physikal. Chemie 1889, 4, S. 226. – [2] Bredig, Anorganische Fermente, Leipzig 1901. – [3] Ostwald, Ueber Katalyse, Leipzig 1902.

Abegg.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 404.
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