Kielplattenbiegemaschinen

[465] Kielplattenbiegemaschinen dienen zum Biegen der Kielplatten eiserner Schiffe. Die Kielplatten besitzen einen ebenen Flansch, mit dem sie an den Kiel angenietet werden, und sind nach der Form des Schiffs abgebogen.

Eine Kielplattenbiegemaschine der Firma Breuer, Schumacher & Co. in Kalk bei Cöln stellt Fig. 1 dar. Der Blechrand, welcher als Flansch dienen soll, wird zwischen einem feststehenden oberen und einem unteren beweglichen Balken festgespannt. Dieser ist unten mit Keilflächen versehen und wird durch einen horizontalen Wasserdruckkolben verschoben. Das Abbiegen der Platte geschieht mit einer Walze, die in Armen gelagert ist, die je an einem Wasserdruckkolben sitzen und durch Zugstangen mit dem Gestell der Maschine in Verbindung stehen. – Fielding & Platt in Gloucester (England)[465] wenden zwei kürzere Walzen mit je zwei Wasserdruckkolben an [1]. – Fig. 2 ist eine Kielplattenbiegemaschine der Firma Bement, Miles & Co., Philadelphia, mit einem Preßbalken, der durch zwei Preßkolben betätigt wird. Der Preßbalken ist drehbar und verschiebbar an den Druckwasserkolben aufgehängt, so daß je nach Bedarf der Preßbalken auch schräg eingestellt werden kann. Die Länge des Preßbalkens beträgt bis zu 8 m, der Maximaldruck 400 t.

[1] Fischer, H., Die Werkzeugmaschinen, Bd. 1, 2. Aufl., Berlin 1905.

A. Widmaier.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 465-466.
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