Kladno-Phosphat

[489] Kladno-Phosphat ist ein Kunstprodukt unter den mineralischen Phosphaten und hat seinen Namen nach dem Orte Kladno in Böhmen.

Die auf der dortigen Albertinenhütte verarbeiteten Eisenerze enthalten reichliche Mengen basischer Phosphate, welche während des Schmelzprozesses mit Rücksicht auf die gewünschte Haltbarkeit des darzustellenden Eisens entfernt werden müssen. Aus den zerkleinerten und gerösteten Erzen werden durch Einleiten von schwefliger Säure die Phosphate ausgewaschen und aus diesen Lösungen wird durch Erhitzen die Phosphorsäure an Tonerde gebunden, niedergeschlagen, getrocknet und gemahlen als Kladno-Phosphat in den Handel gebracht. Dieses Verfahren ist indes heute durch den Thomasprozeß (s. Thomasschlacke) verdrängt.

Weitz.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 489.
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