Mauerlatte

[342] Mauerlatte, auch Mauerschwelle, Mauersohle, 10–12 m breites, 9–10 cm starkes Unterlager der Balkenlage; sie dient dazu, den Druck des Balkenendes auf eine breitere Fläche zu übertragen, und wird am bellen aus Eichenholz angefertigt. Es bedarf hierzu keiner langen Hölzer, vielmehr genügt eine Länge von 2,5–3,0 m, die Enden sollen jedoch nicht auf die Oeffnungen treffen, sondern auf den Pfeilern aufliegen. Gegen Verschieben in der Längsrichtung und Auseinanderziehen sind sie durch schwalbenschwanzförmige Aufblattungen (s.d., Bd. 1, S. 350) oder den Hakenkamm (s. Bd. 4, S. 755) zu sichern.

Die Mauerlatte soll nur da zur Anwendung kommen, wo Mauerabsätze vorhanden sind (Fig. 1 und 2), ein Hineinlegen in die Mauer würde diese nur schwächen; besser ist in diesem Falle, die Mauerlatte ganz wegzulassen, dafür einen größeren Stein unterzulegen (vgl. Fig. 3), eine Vorlage durch allmählich vortretende Steine (Fig. 4) oder Kragsteine (Fig. 5) zu bilden. Fig. 6 zeigt eine amerikanische Konstruktion mit ⊏-Eisen und einzeln vorstehenden Eisenträgern. Die Balken werden aufgekämmt oder aufgedollt und mit laufender Nummer bezeichnet, um beim Aufschlagen die richtige Lage rasch finden zu können.

Weinbrenner.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5., Fig. 6.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5., Fig. 6.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 342.
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