Mutterplatte

[548] Mutterplatte (Leitmutter), die eine Schraube (Schnecke) nur teilweise umhüllende Mutter von mehrfacher Länge der Schraube (s. die Figur).

Sie wird an Stelle der Leitspindel (s. Drehbank, Bd. 3, S. 83) bei den Mutterplattendrehbänken [1] der Firma De Fries & Co. in Düsseldorf zum Verschieben des Drehbankschlittens angewendet. Als Vorteile werden angegeben, daß die Herstellung der Mutterplatte mit größerer Genauigkeit als die von Leitspindeln erfolgen kann, daß der Angriff der Zugkraft an dem Supportschlitten möglichst nahe an der Wange direkt unter dem Supportdruck erfolgt und daß die Wärme in das Drehbankbett abgeleitet wird, während bei den Leitspindeldrehbänken die Leitspindel durch Reibung und Druck sich erwärmt und ausdehnt, was für die Herstellung genauer Gewinde ein großes Hindernis bedeutet. Der Umfassungswinkel der Mutterplatte, auch als negative Leitspindel bezeichnet, wird bis zu 125° gewählt. Ueber ihre Herstellung s. [1]. Während bei der Drehbank die Mutterplatte festliegend und die Schraube mit dem Schlitten, in dem sie gelagert ist, sich verschiebt, findet man auch bei Fräsmaschinen die Mutterplatte an dem verschiebbaren Tisch befestigt und die Schraube festgelagert, s. Fräsmaschinen, Bd. 4, S. 180, Fig. 87 und 88, 93–95.


Literatur: [1] Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1905, S. 659.

A. Widmaier.

Mutterplatte
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 548.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: