Pyramide [2]

[301] Pyramide, 1. im Hochbau ein Körper bezw. Bauteil, der sich von breiter Balis mehrseitig zuspitzt und als oberste Endigung dient, z.B. als Turmhelm, als Fiale (s.d.) bei gotischen Strebepfeilern oder als bekrönender Abschluß an Giebeln; 2. älteste, auf uns gekommene Baudenkmale (ca. 3000 v. Chr.) von außerordentlicher Größe, von den ägyptischen Königen als Grabdenkmale errichtet.

Der Kern bestand aus an der Sonne getrockneten Ziegeln oder Bruchsteinen, war in Stufen aufgeführt und wurde außen verkleidet mit den härtesten Steinarten, wie Granit, Syenit oder Basalt, die glatt gemeißelt und poliert wurden. Im Innern führt, von der Nordseite ausgehend, ein schmaler [301] Gang zu den Grabkammern, die sich teils in der Mitte des Baues, teils unter demselben in Felsen eingehauen befinden. Die Pyramide des Chufu (Cheops, s. die Figur S. 301) ist eines der gewaltigsten Bauwerke. Seine Scheitelhöhe beträgt 156 m (etwa Cölner Dom oder Münster zu Ulm), die Grundfläche = 248 m im Geviert. Literatur s. unter Baustile (Bd. 1, S. 631).

Weinbrenner.

Durchschnitt der Cheopspyramide.
Durchschnitt der Cheopspyramide.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 301-302.
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301 | 302
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