Quecksilber [3]

[626] Quecksilber (Wassersilber, Hydrargyrum), Hg, Atomgew. 200,6.

Für die Quecksilbergewinnung durch Rösten der das Quecksilber fast stets als Quecksilbersulfid enthaltenden Erze und für die Kondensation der Quecksilberdämpfe aus den Röstgasen sind zwar in Almaden jetzt noch die alten Schachtöfen mit Unterfeuerung und mit den oben anschließenden Reihen von Aludeln im Gebrauch. An den andern Gewinnungsorten aber benutzt man hauptsächlich den Novakschen Schachtofen für stückiges Erz, in Schichtung mit Holzkohle, und den Czermak-Spirekschen Schütt-Schachtofen mit Rutschflächen und Seitenfeuerung für zerfallenes Erz. An diese Oefen schließen statt der Aludeln Reihen aufrechtstehender Steinzeugröhren mit äußerer Rieselkühlung, welche oben durch Krümmer, unten durch auszementierte Wannen miteinander zu Leitungen verbunden sind; es schließen sich ferner Kammern[626] an, die zu einem durch Ventilator unterstützten Schornstein führen. – Die Jahreserzeugung schwankt zwischen 3000 und 4000 t. Das Kilogramm kostete im Jahre 1912 5,75 ℳ.


Literatur: Ost, Lehrbuch d. ehem. Technologie, 7. Aufl., Hannover 1911, S. 695.

Moye.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 626-627.
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