Ruderboote

[521] Ruderboote, Boote, welche mittels Riemen fortbewegt werden (s.a. Bootsbau). Für Sportzwecke haben sich besondere Bootstypen ausgebildet, welche sich neben äußerster Leichtigkeit der Bauweise durch eine sehr große Länge im Verhältnis zur Breite auszeichnen, um die Geschwindigkeit der Boote nach Möglichkeit zu steigern.

Die Konstruktion der Gigs und Wherries schließt sich den gewöhnlichen Ruderbooten an. Ihre Länge im Verhältnis zur Breite beträgt 13–18, und sie sind meist für sechs bis acht Ruderer mit je einem Riemen eingerichtet. Das Wherryboot erhält wegen der geringen Tiefe für die Auflage der Riemen besondere Erhöhungen auf dem Dollbord. Die Auslegerboote sind bedeutend leichter und schmäler gebaut. Ihre Länge im Verhältnis zur Breite beträgt 30–35, dabei besitzen sie nur einen geringen Freibord. Um mit den Riemen einen möglichst großen Schlag machen zu können, sind die Auflagen für die Bootsriemen auf eisernen außenbords gelegenen Stangenverbindungen – Auslegern – befestigt, während die Rudersitze zum Gleiten oder Rollen in der Längsachse des Bootes eingerichtet sind, so daß neben der Muskelkraft der Arme auch diejenige der Beine beim Durchholen der Riemen in Tätigkeit kommt (s. die Figur). Man unterscheidet bei den Auslegerbooten Skiffs, Boote von 9–11 m Länge, 15 kg Gewicht und zwei Auslegern für einen Ruderer sowie Ausleger, Outrigger, von Längen bis zu 21,0 m für zwei bis acht Ruderer mit je einem Riemen. Die Rennboote werden aus trockenem Zedernholz und neuerdings sogar aus Papier gebaut. Man verwendet Manillapapier in fünf Lagen, die zusammen eine Dicke von 1,58 mm ergeben, das Papier wird durch Tränken mit Schellack wasserdicht gemacht und durch Holzleim miteinander verbunden.


Literatur: Brix, A., Bootsbau, Berlin 1892.

T. Schwarz.

Ruderboote
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 521.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: