Schlackensteine

[698] Schlackensteine, Kunststeine aus Ofenschlacke, werden hergestellt:

a) Aus Hochofenschlacke. Man unterscheidet α) die aus granulierter Hochofenschlacke hergestellten Schlackensteine oder -ziegel, für Bauzwecke bestimmt, s. Roheisen, S. 462, ß) die direkt aus flüssiger Schlacke in Formen gegossenen Schlackensteine, die als Pflastersteine Verwendung finden. Sie werden nur in England hergestellt, da nur dort bei der Herstellung von Clevelandroheisen Nr. 3 eine Schlacke von solcher Zusammensetzung fällt, wie sie für brauchbare Pflastersteine notwendig ist [1]. Die Steine müssen nach dem Gießen in eine Kammer gebracht werden, in der sie langsam abkühlen.

b) Aus Schlacken der Rohsteine von Kupferschieferhochöfen. Sie werden in Deutschland von der Mansfelder Gewerkschaft hergestellt. Die Schlacke wird in mit Sand- oder Koksstübbe gefüllte Gruben, in die Formbleche eingestellt sind, abgestochen, mit einer Schicht Sand- oder Koksstübbe bedeckt und während 48 Stunden behufs langsamer Abkühlung in der Grube gelassen. Ihr Format ist 16–17 cm Höhe, 16 cm Breite und gleiche Länge [2].

c) Aus Steinkohlenschlacken der Dampfkessel- und Generatorenbetriebe, ferner aus Kokslösche unter Verwendung von gebranntem Kalk oder Zement.


Literatur: [1] Engineering News 1908, S. 388 ff. – [2] Festschrift der Mansfelder Gewerkschaft zum X. deutschen Bergmannstage 1907.

A. Widmaier.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 698.
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