Steinkasten

[285] Steinkasten, Steinkisten, Cribs, auch Holzkasten, Senkkasten, durch Hölzer festgehaltene Steinlagen zum Schutz gegen Wasserangriff.

Es werden von unbehauenen Baumstämmen Wände gebildet, ähnlich den Blockwänden (s. Holzwände), nur daß die benachbarten Stämme sich nicht dicht aufeinander legen, sondern einen gewissen Zwischenraum, eine Fuge, freilassen. Dieser Abstand wird durch die zweite, rechtwinkelig zur ersten aufgebrachte Balkenlage hervorgerufen, indem die Hölzer an den Kreuzungspunkten nur wenig überkämmt sind und daselbst noch durch Holznägel oder durchgehende Eisenstangen bezw. Schrauben seit verbunden werden. Solche Seitenwände bilden nun einen mehr oder minder länglichen, oben 2–5 m breiten dammförmigen Hohlraum; in Entfernungen von je etwa 4 m sind Mittelquerwände angebracht; zu unterst wird aus dichterer Holzlage ein Boden gebildet, der Raum mit größeren Steinen ausgefüllt und dann der Karten versenkt. Die Steinkasten stellen einen sehr großen und schweren, fest zusammenhaltenden Körper vor, welcher der stärksten Strömung zu widerstehen vermag und sich an besonders gefährdeten Stellen bei Wildbach- und Gebirgsflußregulierungen, als Parallelwerk oder als Bühne angewendet, vorzüglich eignet (s.a. Stauanlagen).

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 285.
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