Tondruck

[556] Tondruck, in der Buchdruckerei und Lithographie das Bedrucken von Flächen mit hellen farbigen Nuancen, entweder um eine »geschlossenere« (weiche) Wirkung bei Strichbildern zu erzielen (vgl. Clair-obscur-Druck und Duplexdruck), oder zur Verzierung größerer leerer Flächen (vgl. Chaostypie), oder zur Erschwerung von Fälschungen (vgl. Banknotendruck).

Man bedient sich hierbei für den Druck in der Buchdruckpresse glatter, geschnittener, geätzter oder guillochierter (s. Guillochieren) Holz- oder Metallplatten; ferner kommen Tafeln aus Karton (sie sind zumeist mit mehrfachen Barytschichten u. dergl. versehen), Celluloid und Linoleum, die sämtlich vom Setzer selbst leicht bearbeitet werden können (Tonplattenschnitt), zur Verwendung. Im Steindruck benutzt man glatte oder gekörnte, dann mit Tangierplatten (s. Carreaugraphie), dem Luftpinsel (s.d.), durch Tamponieren (Wischen, vgl. Tamponiermanier) oder mittels Spritzgitter gemusterte Steine. Die lichten Tonfarben werden durch Vermischen der kräftigen Pigmente mit farblosen (z.B. gebleichtem Firnis, in Firnis angeriebenem palmitinsauerm Tonerdehydrat u.s.w.) oder weißen Substanzen (hauptsächlich Zinkweiß) erhalten.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 556.
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