XVIII
a) Der Fuchs unp asd Rebhuhn.

[133] Vgl. PRSOC, ṬAbd. I p. 215, II p. 313 und 401 a.


Eines Tages [trieb sich] ein Fuchs im Gebirge nach einem Beutestücke umher1 infolge seines Hungers. Da sah er von ferne ein Rebhuhn, das sich auf einem Felsen niedergelassen hatte. Da ging er verstohlen, verstohlen an den Steinen und Büschen hin, bis er in die Nähe des Rebhuhns kam. In dessen Nähe angelangt, sprang er auf dasselbe los und packte es mit seinem Maul. Der Fuchs freute sich nun sehr, dass er das Rebhuhn gefangen, und lief weg nach einem Orte, um es da zu verzehren. Er setzte sich an dem2 Orte nieder und machte sich an die Mahlzeit. Da sagte das Rebhuhn: »Fuchs!« »Was willst du?« fragte er. »Preise und lobe Gott«, sagte es, »dass er dir diesen guten Fang bescheert hat.« Da sagte der Fuchs: »Gepriesen sei der Name Gottes tausendmal.« Als aber der Fuchs den Mund öffnete, um zu sprechen, während er noch sagte: »Gepriesen sei der Name Gottes«, drehte sich das Rebhuhn schnell um und flog von dem Fuchse weg. Es liess sich dann fern vom Fuchse nieder und begann ihn auszulachen. »Sieh«, sagte es zu ihm, »wie schlau du auch bist, so kommt doch Gott und rettet mich aus deiner Hand.« Der Fuchs kam von Sinnen vor Reue und rief aus: »Flüche über den Vater des Mannes, der Gott vor dem Essen preist! Hätte ich doch meinen Fang verzehrt und nachher erst Gott gepriesen! Jetzt habe ich aber die Sache gelernt.«

1

Nach kân jiftil der Übersetzung.

2

Im Texte: »einem«.

Quelle:
Lidzbarski, Mark (Hg.): Geschichten und Lieder aus den neuaramäischen Handschriften. Weimar: Verlag von Emil Felber, 1896, S. 133-134.
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