Österleu

[172] Österleu, Friedrich, Mediziner, geb. 22. März 1812 zu Murrhardt in Württemberg, gest. 19. März 1877 in Stuttgart, studierte 1830–34 in Tübingen, ließ sich 1835 als Arzt in Murrhardt nieder, habilitierte sich 1843 in Tübingen als Privatdozent, erhielt hier eine Professur und wurde 1845 Professor der medizinischen Klinik in Dorpat. 1848 nahm er seine Entlassung und lebte fortan in Heidelberg, Zürich, Glarus und Stuttgart. Ö. widmete sich mit großem Erfolg physiologischen Untersuchungen, wies unter anderm zuerst den Eiweißgehalt der Ruhrstühle nach, wandte sich dann aber hauptsächlich der Gesundheitslehre und der medizinischen Statistik zu, für die er bahnbrechend gewirkt hat. Er schrieb: »Handbuch der Heilmittellehre« (Tübing. 1845, 7. Aufl. 1861); »Handbuch der Hygieine« (das. 1851, 3. Aufl. 1876); »Medizinische Logik« (das. 1852); »Handbuch der medizinischen Statistik« (das. 1854; 2. Ausg., das. 1874); »Der Mensch und seine physische Erziehung« (Leipz. 1859); »Die Seuchen, ihre Urfachen, Gesetze und Bekämpfung« (Tübing. 1873). Er begründete 1845 die »Jahrbücher für praktische Heilkunde« und 1860 die »Zeitschrift für Hygieine, medizinische Statistik etc.« (Tübing.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 172.
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