Adam von Bremen

[94] Adam von Bremen (Adam us Bremensis), Geschichtschreiber, wahrscheinlich aus Obersachsen stammend, wurde 1069 von Erzbischof Adalbert zum Domscholaster ernannt. In seinen »Gesta pontificum Hammenburgensium« gab er auf Grund gelehrter Forschung und mündlicher Mitteilungen des Dänenkönigs Sven Estrithson die Geschichte des Erzstifts und der nordischen Mission bis 1072. Das 3. Buch enthält die auch für die Reichsgeschichte wertvolle Geschichte des Erzbischofs Adalbert (s. d. 2). Das 4. Buch. »Descriptio insularum Aquilonis«, enthält über Dänemark, Skandinavien und Rußland wichtige Nach richten. Nach einer von Bartholin im Kloster Sorö aufgefundenen Handschrift wurde das Werk zuerst von Andr. Sever. Vellejus (Vedel) herausgegeben (Kopenh. 1579). Beste Ausgabe ist die von Lappenberg in den »Monumenta Germaniae« (Bd. 7, 1846; deutsch von Laurent-Wattenbach, 2. Aufl., Berl. 1888). Vgl. Günther, A. v. B., der erste deutsche Geograph (Prag 1894); Bernard, De Adamo Bremen si geographo (Par. 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 94.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: