Aleurītes

[292] Aleurītes L., Gattung der Euphorbiazeen, Bäume mit wechselständigen, großen, ganzen oder dreilappigen Blättern und lockern, weitverzweigten Blütenrispen. Drei Arten. A. moluccana Willd. (A. triloba Forst., Candlenußbaum), ein Baum in den Tropen und Subtropen der Alten Welt, auf den Antillen und in Brasilien, vielfach angebaut, 9–12 m hoch, mit großen, weißlich behaarten Blättern, kleinen weißen Blüten und fleischigen olivengrünen Früchten, deren zwei Samen kleinen Walnüssen gleichen. Diese werden von den Polynesiern als Leuchtmaterial benutzt. Sie enthalten 22,6 Proz. stickstoffhaltige, 6,8 Proz. stickstofffreie Substanz und 62 Proz. fettes Öl (Bankulöl, Kekuneöl, Kukuiöl, Landwalnußöl); dies trocknet an der Luft, ist genießbar und dient auch in der Malerei. Die Preßkuchen (s. Ölkuchen) benutzt man als Viehfutter und Dünger. A. cordata Müll. – Arg. (Tungbaum), ein Baum in China und Japan, dem tropischen Südostasien, auf Bourbon, Sansibar, Westindien und den Vereinigten Staaten angebaut, liefert trocknendes fettes Öl (chinesisches Holzöl, Tungöl, Ölfirnisbaumöl, in Japan Abwagiri, Yani-giri), das in China in sehr großer Menge als Brennöl, zum Wasserdichtmachen des Holzes, zum Lackieren der Möbel, zu den chinesischen Lackarbeiten, auch arzneilich benutzt wird. Kalt gepreßt ist es hellgelblich. wird mit der Zeit übelriechend,[292] erstarrt am Licht und wird bei beginnendem Sieden gallertartig.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 292-293.
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