Almonte [2]

[357] Almonte, Juan Nepomuceno, mexikan. General, geb. 1804 zu Valladolid in Mexiko, gest. 22. März 1869 in Paris, angeblich Sohn des Priesters Morelos, der im Unabhängigkeitskrieg eine bedeutende Rolle spielte. A. nahm als Knabe an jenem Kampf Anteil, wurde dann vielfach im diplomatischen Dienst verwendet und war unter Bustamante und Santa Ana mehrmals Kriegsminister. Nach dem Sturze des Präsidenten Comonfort wirkte er für den klerikalen Prätendenten Miramon, trat also in Opposition zu Juarez. Nachdem der letztere 1861 trotzdem zur Macht gelangt war, betrieb der ehrgeizige A. die französische Expedition gegen Mexiko. Mit den Okkupationstruppen traf er Anfang 1862 in Veracruz ein. Da aber die Mexikaner in ihm nur ein Werkzeug Frankreichs sahen, so schlugen seine Versuche, sich zum Diktator zu machen, fehl. Als A. 10. Juni 1863 mit den Franzosen in die Hauptstadt Mexiko gekommen war, stellte man ihn an die Spitze der von den Siegern eingesetzten »Regentschaft des mexikanischen Kaiserreichs«. Das Kaisertum Maximilians brachte ihm den Rang eines Feldmarschalls. Nach Maximilians Tode floh er nach Europa.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 357.
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