Amerling

[436] Amerling, Friedrich, Maler, geb. 14. April 1803 in Wien, gest. daselbst 14. Jan. 1887, besuchte zuerst die Wiener Akademie, unternahm dann eine Reise nach London und Paris, wo er die Werke von Lawrence und Vernet studierte, und kehrte über München, wo er sich Stieler zum Muster nahm, nach Wien zurück. Durch eine Dido auf dem Scheiterhaufen und einen Moses in der Wüste erwarb er sich die ersten Preise der Akademie. 1831 ging er nach Rom, von wo ihn schon im folgenden Fahr der Auftrag Kaiser Franz' I., sein Bildnis im Krönungsornat zu malen, nach Wien zurückrief. A. vollzog den Auftrag mit Glück und ward dadurch zu einem der beliebtesten Bildnismaler der vornehmen Kreise, welchen Ruf er bis in die 50er Jahre des 19. Jahrh. behauptete. Amerlings Porträte, deren Zahl gegen 1000 beträgt, zeichnen sich durch vornehme Auffassung und glänzendes Kolorit aus, leiden aber bisweilen unter dem Mangel an energischer Charakteristik und geistiger[436] Vertiefung. 1902 wurde ihm im Wiener Stadtpark ein Denkmal von J. Benk errichtet. Vgl. Frankl, Friedrich v. A. (mit Lützow, Wien 1889).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 436-437.
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