Antepeudīum

[566] Antepeudīum (mittellat.), in den Kirchen ein Vorhang aus Stoffen oder ein Vorsatz aus Holz, Metall u. dgl. zur Bedeckung der Vorderseite des Altars. Bestand das A. aus einem Stoff, so war er meist auch mit Gold, Silber und Seide gestickt und mit symbolischen und bildlichen Darstellungen verziert. Damit diese deutlicher gesehen werden konnten, wurde das A., namentlich wenn es aus bemalter Leinwand bestand, auf einen Rahmen gespannt. Die metallenen Vorsatztafeln bestanden aus Gold, Silber und vergoldetem Kupfer. Die berühmteste ist die »goldene Tafel« aus dem Baseler Münster, ein Geschenk Kaiser Heinrichs II., jetzt im Musée de Cluny in Paris.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 566.
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