Assuân

[893] Assuân (das alte Syene), Stadt in Ägypten, rechts am Nil, der hier seine letzten Katarakte bildet, unter 24°5´30´´ nördl. Br., Endstation der Eisenbahn, zwischen Palmen- und Akazienhainen gelegen, mit (1897) 13,000 Einw. Unter den A. rings umgebenden Altertümern aus der Pharaonen- und Ptolemäerzeit sind bemerkenswert die über 6 km langen Steinbrüche roten Granits, aus dem zahlreiche Obelisken und Kolossalstatuen der ägyptischen und äthiopischen Tempel gebildet wurden. Am linken Ufer liegen die Felsengräber, gegenüber und nach S. hin eine Menge reizender, fruchtbarer Inseln, darunter Elephantine (s. d.) und Philä (s. d.) mit berühmten Tempelruinen. A. hat Post- und Telegraphenamt, hübschen Basar und treibt ansehnlichen Handel mit den Erzeugnissen des Sudân, war aber früher weit bedeutender, da einmal hier 20,000 Personen an der Pest gestorben sein sollen. Im Altertum zog man durch Syene irrtümlich den Wendekreis des Krebses.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 893.
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