Augenstein

[110] Augenstein (Augenachat), Chalcedon mit augenartigen Zeichnungen. – In der Medizin versteht man unter Augen- oder Tränensteinen wesentlich aus Kalksalzen bestehende kleine Konkremente, die im Ausführungsgang der Tränendrüse, im Tränensack und dessen Anhängen vorkommen, dort fortwährende Reizung unterhalten und auf operativem Weg entfernt werden müssen. In den Gängen der Talgdrüsen der Augenlider (Meibomsche Drüsen) entstehen zuweilen steinige Massen durch Eindickung und Verkalkung des Drüsensekrets. – Als Arzneimittel soviel wie Zinkvitriol oder Cuprum aluminatum (Lapis divinus, Heiligenstein, Kupferalaun), eine zusammengeschmolzene Mischung aus je 16 Teilen Kupfervitriol und Salpeter, 17 Teilen Alaun und 1 Teil Kampfer, bildet eine hellbläuliche Masse, riecht schwach nach Kampfer und dient in Lösung wie Zinkvitriol als Augenwasser.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 110.
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