Báryton

[412] Báryton, ein jetzt veraltetes Streichinstrument, das sich im vorigen Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute, von der Größe des Cello (oder der Gambe), das Baßinstrument der Viola d'amour, sofern es sieben Saiten hatte, unter denen aber (unterm Griffbrett) noch eine Anzahl andrer (9–24 Stahlsaiten) lagen, die, wenn das Instrument gespielt wurde, mittönten, auch wohl, soweit sie frei lagen, mit dem Daumen der linken Hand gerissen wurden (s. Tafel »Musikinstrumente II«, Fig. 11). Die Stimmung der obern Saiten war:, HEAdfhe´. Haydn, F. Paër, Weigl, Eybler, Pichel u. a. haben Werke für B. geschrieben. Das Instrument wurde schon im 17. Jahrh. gebaut, z. B. von A. Stainer (1660). Das italienische Viola di bardone ist wohl nur eine Korrumpierung des Namens, während die auch vorkommende Bezeichnung Viola di bordone sich auf die neben dem Griffbrett liegenden Saiten bezieht (vgl. Bordun). – B. (Baritonhorn) ist auch der Name eines Blechblasinstruments der Familie der Bügelhörner mit Ventilen (s. Bügelhorn).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 412.
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