Paër

[304] Paër, Ferdinando, Komponist, geb. 1. Juni 1771 in Parma, gest. 3. Mai 1839 in Paris, Schüler des Violinisten Ghiretti in Parma, trat bereits 1789 und 1790 mit Erfolg als Komponist komischer Opern auf (»In pretendenti burlati«) und erlangte schnell in Italien Berühmtheit. 1797 wurde seine Gattin, die Sängerin Riccardi, nach Wien engagiert, wo er nun seinen Wohnsitz aufschlug und 1801 seine Oper »Camillo« zur Ausführung brachte. 1802 wurde er als Nachfolger Naumanns Hofkapellmeister in Dresden; dort schrieb er die ebenfalls zu großer Beliebtheit gelangte Oper »Sargino« (1803) und »Leonora« (1805, im Stoff mit Beethovens »Fidelio« identisch). 1806 nahm Napoleon P. als seinen Kapellmeister mit sich nach Warschau und Paris, wo er bis zum Auftreten Rossinis die italienische Oper allein beherrschte. 1831 wurde er zum Mitglied der Akademie erwählt, und im folgenden Jahr übertrug ihm Ludwig Philipp die Leitung seiner Kapelle. Der Stil der Opern Paërs (im ganzen 43) ist durchaus der italienische der Paesiello und Cimarosa. Seine sonstigen Werke (zwei Oratorien, eine Passion, einige Orchester- und Kammermusikwerke) sind ohne Bedeutung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 304.
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