Paer, Fernando

[60] Paer, Fernando. Ehe noch Rossini seinen musikalischen Flitterstaat auf Deutschlands Opernmärkten feil bot, sandte uns [60] Italien, die Wiege der Melodie, als Vorläufer Fernando P. Ein Kind des Südens, buhlend um die Gunst des Augenblicks, leichtfertig, aber liebenswürdig, gleicht er seinem berühmtern Nachfolger und übertrifft ihn zuweilen an Gehalt und Schwere. Geb. 1774 zu Parma, hatte er bereits im 10. Jahre die Oper Circe componirt, verließ 1795 sein Vaterland und ging nach Wien, wo er 3 Jahre später beim Nationaltheater als Capellmeister, seine Gattin aber als erste Sängerin angestellt wurde. Durch seine Oper Camilla erwarb er sich das deutsche Bürgerrecht, ward 1802 als Capellmeister in Dresden engagirt und begleitete 1806 Napoleon nach Posen und Warschau. Nach dem Frieden folgte P. dem Kaiser nach Paris und dirigirte dort die ital. Oper. Zu seinen besten Opern gehören: Sargino, Achilles, Leonore, Griselda, der lustige Schuster und seine letzte, Agnes. Bemerkenswerth sind außerdem seine Gesangsübungen. Er lebt noch als erster Capellmeister in Paris. –k.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 60-61.
Lizenz:
Faksimiles:
60 | 61
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika