Parma

[110] Parma, Herzogthum in Oberitalien, umfaßt die Provinzen Parma, Piacenza und Guastalla mit 450,000 Ew. auf 107 Quadrat M., und bildet eine fruchtbare Ebene, die sich gegen Süden zu den Apenninen erhebt und vom Po durchströmt wird. Boden und Produkte sind dieselben, wie im lombardisch-venetianischen Königreiche (s. d.), doch fehlt hier der Gewerbfleiß der Lombardei. Seit 1314 regiert in Parma die ehemalige Kaiserin der Franzosen Maria Luise (s. d.). – Die Hauptstadt gl. N. hat zwar schöne Straßen[110] und Paläste, ist aber für ihre Größe zu gering bevölkert (32,000 Ew.) und deßhalb dem Fremden zu einsam. Dagegen finden sich viele Merkwürdigkeiten, z. B. der prächtige Dom, die Johanniskirche, der Palast Farnese etc. Außerdem besitzt die Stadt eine Universität, Akademie der Künste, Museum, Bibliothek von 60,000 Bänden, botan. Garten etc. Das 1618 erbaute Opernhaus faßt 14,000 Zuschauer. Bemerkenswerth ist die Bodonische Druckerei mit Schriften aus 200 Sprachen. Correggio, Lanfranco und Mazzola wurden hier geboren und die genannten Kirchen besitzen mehrere ihrer schönsten Arbeiten.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 110-111.
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