Cimarōsa

[152] Cimarōsa (spr. tschi-), Domenico, ital. Opernkomponist, geb. 17. Dez. 1749 in Aversa (Neapel), gest. 11. Jan. 1801 in Venedig, erhielt seine Ausbildung am Konservatorium zu Neapel (Sacchini, Piccini), debütierte 1772 als Opernkomponist mit »Le stravaganze del conte« und brachte nun schnell eine lange Reihe von Opern auf die bedeutendsten Bühnen Italiens, die ihn neben Païsiello zum allgemeinen Liebling machten. 1789 folgte er einem Ruf als Kammerkomponist der Kaiserin Katharina II. nach Petersburg. Da er jedoch das nordische Klima nicht vertrug, so wandte er sich 1792 nach Wien, wo er noch in demselben Jahr sein berühmtestes Werk: »Il matrimonio segreto« (»Die heimliche Ehe«) schrieb, das eine ungewöhnliche Popularität erlangte und seinen Ruf bis in die Gegenwart lebendig erhielt. Nach Neapel zurückgekehrt, wo er noch eine Reihe weiterer Opern brachte, nahm er 1798 an dem Aufstande teil und wurde zum Tode verurteilt, aber begnadigt. In der Absicht, abermals nach Rußland zu gehen, erkrankte er in Venedig und starb, wie man sagt, an Gift. Außer über 80 Opern, von denen besonders die komischen gefeiert wurden (»L'Italiana in Londra«, 1779; »Il pittore Parigino«, 1781; »Giannina e Bernardone«, 1781; »Astuzie feminili«, 1794 u. a.) schrieb C. auch Messen, Oratorien, Kantaten und andre kleine Gesangssachen. Im Pantheon zu Rom wurde 1816 seine Büste von Canova neben denen Sacchinis und Païsiellos aufgestellt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 152.
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