Sacchini

[362] Sacchini (spr. ßackīni), Antonio Maria Gasparo, Komponist, geb. 23. Juli 1734 in Pozzuoli bei Neapel, gest. 8. Okt. 1786 in Paris, erhielt seine Ausbildung mit Piccini und Guglielmi durch Durante zu Neapel, hatte 1762 einen ersten größern Erfolg mit seiner Oper »Semiramide« in Rom, wo er nun bis 1768 seinen Wohnsitz nahm, wirkte 1768–71 als Konservatoriumdirektor in Venedig, verließ aber 1771 Italien und brachte Opern für Komposition in München und Stuttgart zur Ausführung. 1772–82 hatte er seinen Wohnsitz in London, wo er zu großer Anerkennung[362] gelangte, aber zuletzt in Schulden geriel, weshalb er sich 1782 nach Paris wandte, wo seine schlichte, aber ausdrucksvolle Musik (Opern »Rinaldo«, »Chimene«, »Dardanus«, »Ödipus«) eine günstige Aufnahme fanden. Ohne Zweifel ist S. auch in seinen Oratorien, Messen und Kammermusikwerken eine der edelsten Erscheinungen unter den italienischen Komponisten dieser Zeit.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 362-363.
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