Guglielmi

[501] Guglielmi (spr. guljélmi), Pietro, ital. Opernkomponist, geb. im Mai 1727 in Massa Carrara, gest. 19. Nov. 1804 in Rom, Schüler seines Vaters Giacomo G., der Kapellmeister des Herzogs von Modena war, und Durantes in Neapel, brachte schon mit zwölf Jahren ein Jugendwerk: »Don Chichibio«, in Neapel zur Ausführung, doch beginnt die geschlossene Reihe seiner 115 Opern erst 1759 mit »I capricci d'una marchesa« (Neapel) und endet 1798 mit »La donna fanatica« (Mailand). G. war lange der gefeiertste Repräsentant der Opera buffa. 1762 ging er nach Dresden, wo er zum königlichen Kapellmeister ernannt wurde, einige Jahre später nach Braunschweig, 1772 nach London und kehrte 1777 nach Italien zurück, wo er sich nun auch neben Cimarosa und Paesiello in der Gunst des Publikums behauptete. 1793 wurde er Kapellmeister an St. Peter in Rom, in welcher Eigenschaft er auch eine Anzahl Kirchenkompositionen schrieb (Oratorien, eine fünfstimmige Messe, Motetten, einen achtstimmigen Psalm u. a., auch Instrumentalwerke). Seine berühmtesten Opern sind: »I due gemelli«, »I viaggiatori«, »La pastorella nobile«, »La bella pescatrice«, »La Didone«, »Enea e Lavinia«. – Seon Sohn, Pietro Carlo G., geb. 1763 in Neapel, gest. 28. Febr. 1827 in Massa Carrara, war ebenfalls ein namhafter Opernkomponist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 501.
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