Börsendrucker

[245] Börsendrucker, telegraphische Typendruckapparate zur Übermittelung von Nachrichten über Börsenkurse, Schiffsbewegungen, Sportangelegenheiten etc. an Abonnenten von einer Zentralstelle aus. B. verschiedener Bauart (Phelps' B., Grays Stadttypendrucker, die Typewriter von W. S. Steljes sowie von Sholes u. Gilmore etc.), meist mit Selbstauslösung, sind in Nordamerika und England sehr verbreitet; sie schreiben die Nachrichten selbsttätig und fortlaufend auf schmale Streifen (s. Tape) oder zeilenweise auf Blätter in lateinischen Schriftzügen. Der Geber ähnelt fast immer dem Tastenwerk einer Schreibmaschine. Zu den Börsendruckern gehören auch der Teleskripteur von Hoffmann und der Zerograph von Kramm. Siemens u. Halske haben ihren seit langem in Bremerhaven für Schiffsmeldungen benutzten B. zum elektrischen Ferndrucker ausgestattet, mittels dessen die Abonnenten nunmehr auch selbst Telegramme abgeben oder untereinander verkehren, auch gleichzeitig an mehrere Abonnenten Zirkulartelegramme abgeben können, so daß der leicht zu bedienende Ferndrucker eine wichtige Ergänzung des Fernsprechers bildet. Die Einrichtung größerer Ferndruckerzentralen in Deutschland ist bereits im Gange. Vgl. Maver, American Telegraphy (3. Aufl., New York 1899); Noebels, Schluckebier und Jentsch, Telegraphie und Telephonie (Leipz. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 245.
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