Bülau

[581] Bülau, Friedrich, staatswissenschaftlicher Schriftsteller, geb. 8. Okt. 1805 in Freiberg, gest. 26. Okt. 1859 in Leipzig, studierte die Rechte, habilitierte sich 1829 in Leipzig und wurde 1836 ordentlicher Professor der Philosophie, 1840 der Staatswissenschaft. 1837–44 besorgte er die Zensur der periodischen Presse, 1838–49 die Redaktion der Pölitzschen »Neuen Jahrbücher der Geschichte und Politik«, von 1843–1848 die der »Deutschen Allgemeinen Zeitung« und 1851–54 die der »Leipziger Zeitung«. Von seinen zahlreichen, z. T. der Tagespolitik gewidmeten Schriften sind hervorzuheben: »Enzyklopädie der Staatswissenschaften« (Leipz. 1832,2. Ausg. 1856); »Handbuch der Staatswirtschaftslehre« (das. 1835); »Geschichte des europäischen Staatensystems« (das. 1837–1839, 3 Bde.); »Allgemeine Geschichte der Jahre 1830–1838«; die »Geschichte Deutschlands von 1806 bis 1830« (Hamb. 1842, für die Heeren-Ukertsche Sammlung); »Geheime Geschichten und rätselhafte Menschen« (Leipz. 1850–60; 2. Aufl., das. 1863–1864, 12 Bde.). Außerdem veröffentlichte er eine Übersetzung der »Geschichte Englands« und der kleinern Schriften von Macaulay. Aus seinem Nachlaß erschien: »Die lutherische Geistlichkeit Sachsens vom 16. bis ins 18. Jahrhundert« (Leipz. 1874).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 581.
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