Balancier

[294] Balancier (franz., spr. -langßjē), doppelarmiger, gewöhnlich um eine horizontale Achse drehbarer Hebel, der eine Kraft am einen Ende aufnimmt und vermittelst des andern mit passender Änderung weiter überträgt. Balanciers werden aus Gußeisen oder Schmiedeeisen hergestellt, sehr große gewöhnlich nach Art der sogen. Blechträger aus Eisenblech und Winkeleisen. Vielfach benutzt man den B., um schwere Maschinenteile, die an seinem einen Ende hängen, durch ein Gegengewicht am andern Ende auszugleichen (Gegengewichtsbalancier), z. B. bei den mit schwerem Gestänge versehenen einfach wirkenden Wasserhaltungsmaschinen. Je nachdem das Gewicht eines festen Körpers oder einer Wassersäule zur Ausgleichung benutzt wird, unterscheidet man mechanische oder hydraulische Balanciers. An Prägmaschinen heißt der mit der Schraubenspindel verbundene horizontale und an beiden Enden mit schweren Gewichten versehene gleicharmige Hebel B., auch versteht man bisweilen unter B. die Balancierpresse und in Taschenuhren die Unruhe.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 294.
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