Eisenblech

[553] Eisenblech wird nach der Dicke eingeteilt in schwere Bleche (Panzerplatten, Schiffbleche, Kesselbleche, Baubleche) und in Sturzbleche von 5 mm Dicke abwärts (Schwarzblech bis 5 mm, Schloßblech von 0,8–3 mm, Dachblech bis 3 mm, Rohrblech unter 1 mm). Nach dem Material unterscheidet man geschweißte und homogene Bleche (aus Schweiß- oder Flußeisen) und[553] nach der Art der Erzeugung Grobbleche und Feinbleche, von denen erstere aus flachen Blöcken (Brammen), letztere aus Flacheisenstücken (Plattinen, früher Stürze genannt) auf Walzwerken erzeugt werden. Die Plattinen werden glühend bis zu einer der Breite des anzufertigenden Bleches entsprechenden Länge ausgereckt und dann quer ausgewalzt (Kreuzwalzen), so daß aus ihrer Breite allmählich die Blechlänge hervorgeht. Bei einer bestimmten Stärke biegt man sie mit dem Hammer in der Mitte zusammen, taucht sie in Lehmwasser, steckt mehrere ineinander (Doppeln) und walzt sie unter wiederholtem Glühen allmählich völlig aus. Zu Weißblech bestimmtes Blech wird mit Schwefelsäure von Glühspan befreit, in verschlossenen Töpfen geglüht und nach dem Erkalten unter gehärteten Stahlwalzen blank gewalzt. Schwere Bleche schweißt man oft aus zwei oder mehreren vorgewalzten Blechen zusammen (s. Panzerplatten). Die fertigen Bleche werden an den Rändern beschnitten, die Panzerplatten auf Stoß- oder Hobelmaschinen, alle übrigen mit Scheren. Gewöhnliches E. (Schwarzblech) wird zum Schutz gegen Rost verzinnt (Weißblech) oder verzinkt (galvanisiertes E.); s. Kesselblech.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 553-554.
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