Balmes

[311] Balmes, Jaime Luciano, span. Publizist und Philosoph, geb. 28. Aug. 1810 in der katalonischen Stadt Vich, gest. daselbst 9. Juli 1848, studierte zu Cervera, ward dann in Vich Lehrer der Mathematik, trat seit 1840 zugleich als einflußreicher gemäßigter Publizist auf, indem er die Zeitschrift »Civilizacion« in Barcelona, dann den »Pensamiento de la Nacion« in Madrid redigierte. Von seinen Schriften sind zu nennen: »El protestantismo, comparado con el catolicismo« (6. Aufl., Barcelona 1875; deutsch, 2. Aufl., Regensb. 1888, 2 Bde.), ferner seine philosophischen Lehrbücher: »Filosofia fundamental« (Barcelona 1846; neue Aufl. 1849, 4 Bde.; deutsch von Lorinser, 2. Aufl., Regensb. 1861) und »Curso de filosofia elemental« (1847, 4 Bde.; deutsch von Lorinser, Regensb. 1852–53, 4 Bde.), die zwar sämtlich auf scholastischem Fundament beruhen, im allgemeinen aber das Bestreben zeigen, für die Religion wie für die Politik eine dem idealen Ultramontanismus Montalemberts geistesverwandte liberale Auffassung zu gewinnen. Eine deutsche Ausgabe seiner »Vermischten Schriften« gab Borscht heraus (Regensb. 1855–56, 3 Bde.). Vgl. Blanche-Raffin, Jacques B. (Par. 1849).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 311.
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