Barlow

[385] Barlow (spr. bārlo), Joel, amerikan. Schriftsteller und Staatsmann, geb. 1755 in Reading (Connecticut), gest. 22. Okt. 1812, studierte die Rechte am Dartmouth und Aale College, diente im Unabhängigkeitskrieg als Feldprediger und lebte später als Advokat und Redakteur in Hartford. Sein 1785 erschienenes patriotisches Gedicht »The vision of Columbus« fand seinerzeit begeisterte Aufnahme; seine politischen Streitschriften erregten großes Aufsehen. Während sein »Advice to the privileged orders« in England verboten wurde, sicherte ihm diese Schrift und das Gedicht »The conspiracy of kings« in dem republikanischen Frankreich glänzende Auszeichnungen. Während seines Aufenthalts daselbst schrieb er das heute noch nicht vergessene komische Heldengedicht »Hasty Pudding«. Nachdem er als amerikanischer Konsul in Algier gewirkt, kehrte er nach Amerika zurück, allein 1811 zum Gesandten in Paris ernannt und von Napoleon I. zu einer Konferenz in Wilna berufen, starb er in Zarnawize bei Krakau, in die Flucht der französischen Armee verwickelt, infolge der Strapazen. Sein Gedicht »The Columbiad« (Philad. 1808) ist eine Erweiterung, aber keine Verbesserung der »Vision of Columbus«. Vgl. Todd, Life and letters of Joel B. (New York 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 385.
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