Beaumont [3]

[526] Beaumont (spr. bōmóng), 1) Gustave de la Bonninière de, franz. Publizist, geb. 16. Febr. 1802 in Beaumont-la-Chartre (Sarthe), gest. 2. April 1866 in Tours, ein Enkel Lafayettes, war am Tribunal der Seine angestellt und bereiste 1831 im Auftrag der Regierung mit Tocqueville Nordamerika zum Studium des Gefängniswesens. Nach der Februarrevolution 1848 als gemäßigter Republikaner Mitglied der konstituierenden und dann auch der gesetzgebenden Nationalversammlung, war er zeitweilig Gesandter in London und in Wien. Beim Staatsstreich vom 2. Dez. 1851 wurde B. verhaftet; nach seiner Freilassung blieb er dem politischen Leben fern. Er schrieb: »Note sur le système pénitentiaire« (1832); »Traité du système pénitentiaire aux États-Unis et de son application à la France« (mit Tocqueville, 1832; 3. Aufl. 1845, 2 Bde.; deutsch von Julius, Berl. 1883); »Marie, ou l'esclavage aux Etats-Unis« (1835, 2 Bde.; 5. Aufl. 1842; deutsch, Weim. 1836; gegen die Sklaverei); »L'Irlande sociale, politique et religieuse« (1839, 2 Bde.; 7. Aufl. 1863; deutsch, Braunschw. 1840). Die beiden letzten Schriften wurden vom Institut, dessen Mitglied B. war, mit dem Preis gekrönt.

2) Franz. Geolog, s. Elie de Beaumont.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 526.
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