Bemmel

[621] Bemmel, 1) Wilhelm van, niederländ. Maler, geb. 1630 in Utrecht, gest. 1768 in Wöhrd bei Nürnberg, bildete sich bei H. Saftleven in Utrecht zum Landschaftsmaler aus und dann weiter in Italien nach Dughet und Both und ließ sich 1662 in Nürnberg nieder. Berg- und Waldlandschaften von ihm, deren Eigentümlichkeiten in sorgfältiger Zeichnung und in kühler, aber wahrer Färbung bestehen, finden sich in den öffentlichen Sammlungen von Dresden (Abend- und Morgenlandschaft, von 1660 und 1661), Frankfurt a. M., Schleißheim, Braunschweig, Innsbruck u. a. O. Er hat auch radiert. – Sein Sohn Peter van B., geb. 1685 in Nürnberg, gest. 1754 in Regensburg, hat meist italienische Ruinenlandschaften und Landschaften bei Gewitter gemalt.

2) Eugène, Baron van, belg. Schriftsteller, geb. 16. April 1824 in Gent, gest. 19. Aug. 1880 in Brüssel, wurde 1849 zum Professor der Literaturgeschichte an der Brüsseler Universität ernannt. Er gründete die einflußreiche »Revue trimestrielle« (1854, seit 1864: »Rev ae de Belgique«) und war der erste Leiter der Gesellschaft Vlamingen Vooruit (1858). Er schrieb: »De la langue et de la poésie provençales« (1846); »Traité général de littérature française« (1880); »Histoire de Belgique empruntée textuellement aux récits des écrivains contemporains« (1880) und gab die »Patria belgica« (1871–75, 3 Bde.) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 621.
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