Berruguete

[727] Berruguete (spr. -gēte), Alonso, span. Bildhauer, Maler und Architekt, geb. 1480 in Parades de Nava, gest. 1561 bei Alcala, studierte in Florenz und Rom nach Michelangelo und der Antike, kehrte 1520 nach Spanien zurück und schuf und schmückte als Aufseher und Direktor der königlichen Bauten unter anderm den neuen königlichen Palast zu Granada, dessen Grundriß sowie der prächtige kreisförmige Hof im Innern mit seiner Kolonnade von dem ausgebildeten Geschmack des Künstlers zeugen. Der Erzbischof von Toledo übertrug ihm die Arbeiten im Großen Kollegium, das er zu Salamanca gründete, der Erzbischof von Cuenca die in der Galerie des Großen Kollegiums seines Erzbistums. Auch verfertigte B. den Altar der Kirche San Benito el Real zu Valladolid samt seinem plastischen und malerischen Schmuck. In der Kathedrale zu Toledo zierte er das Chor mit Reliefs; ein Meisterwerk ist die Verklärung Christi am Hinterchor, aus einem einzigen Marmorstück gehauen. Sein letztes Werk war das Grabmal des Kardinals Tavera im Hospital des heil. Johannes zu Toledo.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 727.
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