Beschwörung

[753] Beschwörung, der Gebrauch gewisser Wörter, Formeln oder Handlungen. sowohl um damit außerordentliche übernatürliche Wirkungen hervorzubringen, als um bösen Einwirkungen vorzubeugen. In Babylonien wurde das Beschwörungswesen in Regeln gebracht und von da nach dem Abendland verbreitet. Unter chaldäischem Einfluß bildete sich dann bei Juden und andern Völkern eine magische Geheimlehre aus, die einen Hauptteil der Kabbala ausmachte und oft auf Salomo zurückgeführt wurde. Aus dieser orientalischen Magie schöpfte nicht nur die klassische, sondern auch die christliche Beschwörungskunst des Mittelalters. Einen besondern Teil derselben bildet die Nekromantie (s. d.), die B. der Toten, das Geister zitieren etc. Vgl. Exorzismus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 753.
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