Besteck

[761] Besteck (chirurgisches B.), die in einem Futteral aufbewahrte Sammlung von Instrumenten für bestimmte chirurgische Operationen, im engern Sinn die lederne Verbandtasche mit den Instrumenten, deren der Wundarzt für die gewöhnlichsten Vorfälle bedarf. – Im Wasserbau ist B. (Bestick) die Bestimmung der Querschnittform eines Dammes. – Im Seewesen ist B. des Schiffes die Bestimmung der geographischen Länge und Breite seines Ortes. Die Besteckrechnung (Besteckaufnahme) stützt sich beim observierten B. auf astronomische Beobachtung, beim gegißten B. auf Beobachtung des gesteuerten Kurses, also des Kompasses und der geloggten Fahrt. In beiden Fällen wird der gefnn dene Ort für 12 Uhr wahre Schiffszeit (Mittagsbesteck)[761] berechnet und auf der Seekarte eingetragen (B. absetzen, ausmachen). Das gegißte B. ist ungenauer als das observierte. Der Unterschied zwischen beiden (Stromversetzung) läßt auf eine Strömung schließen, ist aber zuweilen die Folge von Beobachtungsfehlern.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 761-762.
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